Samstag, 1. September 2012

Gestrandet

Da steht das Auto nun auf dem Parkplatz und macht beim starten nur noch "wuuu wuuu wuuu" Mit anderen Worten...nichts.
Und da können wir dann sehr gut das unterschiedliche Verhalten von Frauen und Männern in nicht geübten Krisensituationen beobachten.
Frau: 
Steigt wieder aus. 
Guckt ratlos bis interessiert in der Gegend herum. 
Fischt das Handy aus der Tasche und die AD*C Karte. 
Ruft an. 
Schildert in kurzen Worten das Problem. 
Erfährt, daß es gut eine Stunde dauern kann, bis die Rettungsmannschaft eintrifft. 
Geht in den nächsten Laden, holt sich was zum lesen und wartet geduldig. Eventuell kommen auch ein oder zwei der Notfallzigaretten mal wieder zu Einsatz.
Als dann der Rettungstrupp eintrifft hat Frau weder dreckige Hände noch ein dreckiges Gesicht. 
Ist ruhig bis gelangweilt und hat sich mal wieder weitergebildet, was bei Königs so los ist. 
Hört sich gelassen die obligatorischen Sprüche über die Möglichkeiten an, eine Autobatterie plattzubekommen. 
Dank freundlich für die Hilfe, startet das Auto und fährt nach Hause.
(Ich, letzten Monat)

Mann: 
Hämmert auf das Lenkrad. 
Springt aus dem Auto. 
Rauft sich die Haare. 
Verschwindet laut fluchend unter der Motorhaube, als könnte sein entrüsteter Blick die streikende Batterie wieder zum laufen bringen. 
Rüttelt sicherheitshalber noch an diversen Kabeln. 
Taucht mit total eingedreckten Händen wieder auf. 
Wischt sich damit durch Gesicht, Haare und über die Klamotten. 
Sieht entsprechend aus. 
Rennt dann fast zwei Stunden hysterisch wie ein Huhn auf der Flucht über den Platz und fragt nach Starthilfekabeln. 
Stellt erstaunt fest, daß erstaunlich wenige bis gar keine Leute mit dieser Ausrüstung unterwegs sind (Anm. der Redaktion: Wir haben auch keins dabei, mein lieber Mann. Also, reg dich nicht über andere auf, die auch ohne unterwegs sind) aber dafür ihm viele den Rat geben doch beim AD*C anzurufen. 
Ist total aufgelöst. 
Vernimmt mit Entsetzen, daß Frau das anschieben des Autos konsequent verweigert.
Ruft dann doch endlich beim AD*C an.
Verwählt sich mindestens dreimal. 
Schildert in epischen Breiten das Problem. 
Erfährt, daß es gut eine Stunde dauert bis die Rettung eintrifft. 
Löst sich noch mehr auf. 
Springt ständig wieder aus dem Auto. 
Schaut alle 3 Minuten auf die Uhr, über den Parkplatz, auf die Uhr...
Raucht wie der Schornstein einer Müllverbrennungsanlage auf Vollauslastung.
Als dann der Rettungstrupp eintrifft ist Mann total aufgelöst und schwankt am Rand eines Nervenzusammenbruchs vor sich hin. 
Abgesehen davon, daß er von oben bis unten eingesaut ist.
Bekommt nicht die obligatorischen Sprüche über das plattmachen von Autobatterien zu hören. Vermutlich sieht er dafür zu bemitleidenswert aus.
Frau dankt für die Hilfe. Mann fühlt sich dazu mental nicht mehr in der Lage. 
Läßt sich von Frau nach Hause fahren. 
Muß sich von diesem Streß erstmal mit mindestens 3 Stunden auf-dem-Sofa-liegen erholen.
(Mein Mann, heute)

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