Sonntag, 21. Oktober 2012

Besessen

Ich denke ernsthaft, wir sollten doch einen Exorzisten zu Rate ziehen...
Jetzt hat unser Sharan zwar die Geister ausgetrieben, dafür sind sie aber ins Schnuggelchen gefahren.
Letzte Nacht, unterwegs mit dem Schnuggelchen.
Die Cockpitbeleuchtung hüllt sich plötzlich in den Mantel der Dunkelheit. Zum Glück, als ich gefahren bin. 
Mit Hilfe einer Taschenlampe wenigstens soweit geleuchtet, daß die Geschwindigkeit zu sehen war. Und natürlich den Warnblinker an. 
Unter erheblichen Protestgeheul von Mr. Cool. 
Der es zwar lustig fand das Tacho mit Taschenlampe zu beleuchten und murmelte, er hätte noch Teelichter im Kofferraum, dem es aber schwer gegen seine männliche Ehre ging, das Warnblinklicht anzumachen und nur noch Schritttempo zu fahren.
Mal an die männlichen Leser hier: Ist das wirklich so gefährlich für Männer? Also, nach dem Theater zu schließen, das MEINE dabei machen, wenn es darum geht das Warnblinklicht anzuschalten, würd ich das glattweg daraus schließen.
Jedenfalls, nach dem durchsetzen des einschaltens dieser möglicherweise potenzgefährdenden Anlage haben wir dann gleich mal noch ein paar nicht ganz unwesentliche Geister in der Elektronik gefunden.
Tritt man auf die Bremse verabschiedet sich das Rücklicht. Und die Blinker funktionieren auch nicht mehr. Erst wenn man die Bremse wieder losläßt gehen die Lichter hinten wieder an. 
Leider ist es so, daß die Rückleuchten blinken und die Blinker leuchten.
Ganz zu schweigen, daß meine ausgeprägte Rechts-Links-Schwäche anscheinend auf die blinkenden Rückleuchten übergegriffen hat. Denn schaltet man den rechten Blinker ein blinkt der linke. Aber nicht umgekehrt und auch nicht immer. Und dann doch wieder umgekehrt.
Dummerweise stellt auch sofort das Warnblinklich seinen Dienst ein, wenn man auf die Bremse tritt. 
Und das ist schwer suboptimal. 
Denn gerade durch dieses geblinke signalisier ich ja meinem Hintermann, daß mit der Karre was nicht stimmt. Und so hält er Abstand, selbst wenn Rücklicht und Blinker im Fall von Bremsen ausfallen.
Mr.Cool meinte, das wär nicht so schlimm, der Hintermann würde es ja immer blinken sehen, wenn man die Bremse etwas losläßt.
Ja, sicher doch. Und außerdem kann man ihm ja auch mitteilen, daß die Karre spinnt, wenn er denn im Kofferraum steht, weil im entscheidenden Moment grad mal wieder die Anlage aus war.
Wobei meine Info ja immer war, daß die Anlage immer funktioniert. 
Egal was sonst hin ist.
Egal, Mama ist aus dem Alter raus, wo nach dem Motto "no risk no fun" gehandelt wurde. Also rief sie entschlossen mit dem Kommunikator bei Neni an. Was Mr. Cool zu der Bemerkung veranlaßte, er hätte auch noch Brieftauben im Kofferraum..
Jedenfalls fragt Neni nicht groß nach, warum man wo und wie gestrandet ist. Sonder eilt gleich zur Rettung.
Während mein Mann erstmal eine lange ausführliche Erklärung hätte haben wollen, unterbrochen von vermutlich fachlich fundierten, aber völlig unnötigen Zwischenfragen, die ich eh nicht hätte beantworten können, da ich davon höchstens die Satzzeichen versteh. 
Was mir also 
a) zulange gedauert hätte. In der Zeit hätt ich das Auto auch nach Hause schieben können
und 
b) das Guthaben auf meinem Kommunikator einen deutlichen Tiefschlag versetzt hätte. 
Neni kam dann auch gleich angerauscht. Setzte sich hinter uns und fuhr uns nach Hause. 
Mit eingeschaltetem Warnblinklicht. 
Und auch bei ihr hab ich keine gesundheitlichen Schäden feststellen können. Anscheinend betreffen die negativen Auswirkungen dieser Anlage wirklich nur Männer...
Mein Mann murmelte übrigens nach unserer Schilderung etwas von einem Massefehler.
Ja, ich finde auch, daß bei uns in letzter Zeit die Fehler massenhaft auftreten. Aber offenbar ist ein Massefehler was anders.
Sag ich doch, davon versteh ich nichts...

4 Kommentare

  1. Warnblink anschalten ist für Kerle genauso schlimm wie nach´m Weg fragen.

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    1. Ja, stimmt. Scheint beides arg gesundheitsgefärdend zu sein...Zumindest wenn man Mann ist *g*

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  2. Komisch, meiner liebt seine Warnblinkanlage und betätigt die geradezu fröhlich und glücklich über jede Gelegenheit.
    Aber nachm Weg fragen? Na, da ist er wieder ganz Mann. ER findet DEN Weg. Und wenn schon nicht DEN Weg, dann zumindest EINEN Weg.
    :-)

    Aber eure Autos bieten sich schon als Mitwirkende für nen neuen Stephen King Film oder ähnliches an, deucht mir.

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    1. Ja, so ist mein Mann auch. Irgendein Weg wird sich schon finden. Egal, ob es kürzere gibt oder man riesen Umwege fahren muß. Mann fragt nicht!
      Hab auch schon überlegt, ob ich unsere Autos mal als Statisten vorschlagen soll. Er hatte ja schon mal so einen Hit mit einem durchgeknallten Auto *g*

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